Rhino Hero Super Battle - Kampf in wackligen Höhen

Rhino Hero von HABA ist nun schon seit 2 Jahren fester Bestandteil unserer Spielesammlung und wird immer wieder gerne herausgeholt: es geht schnell, ohne Aufbau und ist so klein und handlich, dass man es problemlos überall mithinnehmen kann.

Seit letztem Herbst nun gibt es Zuwachs in der Rhino-Familie von HABA. Rhino Hero: Super Battle heißt eines der Spiele und scheint auf den ersten Blick einfach nur deutlich größer als sein Vorgänger. Mein Interesse für dieses Spiel war somit zunächst gar nicht so groß.

Als Rhino Hero: Super Battle jedoch jüngst auf die Empfehlungsliste des Kinderspiels des Jahres gesetzt wurde, habe ich es mir dann doch angeschafft. Und siehe da: es hat so richtig eingeschlagen und ist so viel anders, dass es durchaus Sinn macht beide Spiele zu besitzen.

Erneut werden mit Karten hohe Wackel-Konstrukte gebaut, doch diesmal nicht eindimensional, sondern verwinkelt. Und Würfel spielen diesmal auch mit, ebenso wie kleine Klammeräffchen und ein eigener Superheld für jeden der bis zu vier Mitspieler...

Rhino Hero: Super Battle - Stapeln bis das Hochhaus kippt

Das Material bei Rhino Hero: Super Battle: ganz viele Karten in drei unterschiedlichen Größen. Kleine und große Karten mit lustigen Motiven und Falz in der Mitte. Das sind die Wände unseres zukünftigen Wolkenkratzers.

Dazu noch größere und deutlich stabilere Karten - die Zwischenböden. Jeder Zwischenboden zeigt ein bis zwei Informationen: die Anzahl und Art der zu verbauenden Wände (dies können entweder eine einzelne Wand, zwei gleiche aber auch zwei unterschiedliche Wände sein), sowie gelegentlich ein freches Affengesicht.

Hinzu kommen noch drei große quadratische und beidseitig bedruckte Spielpläne sowie 4 Holz-Superhelden, 4 Klammeräffchen aus Pappe sowie drei große Holzwürfel (rot, blau, hellblau) und noch eine große Medaille.

Zu Beginn des Spiels werden die drei quadratischen Spielpläne in einer Reihe ausgelegt. Der Stapel mit den Zwischenböden wird gemischt und jeder Teilnehmer erhält 3 davon auf die Hand. Drei weitere werden als offene Auslage bereitgelegt, der Rest kommt verdeckt als Nachziehstapel daneben. Dazu darf sich noch jeder Mitspieler einen Superhelden aussuchen und zunächst vor sich platzieren.

Wer als letzter auf einem Wolkenkratzer war darf den ersten Spielzug machen, der aus mehreren Phasen besteht.

  1. Bauen und Affenangriff: Ist ein Spieler an der Reihe entscheidet er sich für einen seiner Zwischenböden und nimmt die darauf abgebildeten Wände. Diese müssen nun auf dem Spielplan bzw. auf anderen bereits platzierten Zwischenböden aufgestellt werden. Hierzu werden die Wände gefaltet und vertikal aufgestellt. Wird die Wand auf einer der drei Spielpläne platziert, muss sie einen der vorgegebenen Punkte berühren. Wird die Wand auf einen anderen Zwischenboden gestellt, gibt es keinerlei Vorgabe. Hier kann nach Belieben die Wand an eines der Enden, aber auch genau in der Mitte platziert werden. Danach muss der Zwischenboden auf den soeben platzierten Wänden auferlegt werden. Es ist nicht erlaubt die Zwischenböden direkt auf andere Böden zu legen (zumindest nicht um diesen Halt zu verschaffen, Überlappungen sind aber erlaubt). Zeigt der Zwischenboden noch einen Affen, so muss im Anschluss auch noch ein Klammeräffchen an die soeben platzierte Karte gehängt werden. Zu Beginn aus dem Vorrat, später von einem anderen Zwischenboden.
  2. Aufstieg und Super-Battle: Nachdem der neue Zwischenboden verbaut wurde kommen die Würfel ins Spiel. Mit dem hellblauen Würfel wird bestimmt, ob und wie viele Etagen sich der eigene Superheld bewegen darf. Möglich sind Werte von -1 bis 3, d.h. im Idealfall bewegt sich die eigene Figur drei Etagen nach oben, im schlechtesten Fall eine Etage nach unten. Trifft der eigene Superheld auf der neuen Etage auf den Superhelden eines Mitspielers kommt es zum Super-Battle: der Angreifer würfelt mit rot, der Verteidiger mit blau. Die höhere Zahl bestimmt den Gewinner. Bei Gleichstand wird erneut gewürfelt. Solange bis einer den Platz räumen muss um eine Etage tiefer zu wandern.
  3. Medaillengewinn und neuer Zwischenboden: Steht der eigene Superheld nun am weitesten Oben im Karten-Gebäude, erhält der Spieler die begehrte Himmelsstürmer-Medaille. Zudem gibt es am Ende der Runde einen neuen Zwischenboden. Entweder einen offenen aus der Auslage oder einen verdeckten vom Stapel. Danach ist der nächste Spieler im Urzeigersinn beginnend mit Phase 1 an der Reihe.

So entsteht im Verlauf des Spiels ein verwinkelter Gebäudekomplex, der wohl oder übel irgendwann einstürzen muss. Dann ist das Spiel zu Ende und gewonnen hat der Spieler mit der Himmelstürmer-Medaille, d.h. der Spieler, dessen Figur kurz vorm Zusammensturz am weitesten Oben gestanden hat. Hat jedoch der Spieler mit genau dieser Medaille den Wolkenkratzer einstürzen lassen, gewinnen alle anderen Mitspieler gemeinsam. 

 

Rhino Hero - Je wackliger desto fieser

Ach wie schön! Bei Rhino Hero: Super-Battle kommen erneut Kindheitserinnerungen auf an die Tage, an denen ich verzweifelt versucht habe aus Bierdeckeln tolle Pyramiden zu bauen. Nur bei Rhino Hero: Super Battle macht es deutlich mehr Spaß die verwinkelten Konstrukte in die Höhe schießen zu lassen. Aber auch das will gelernt sein.

Bei Rhino Hero sind die Vorgaben wie zu bauen ist eindeutig. Das kommt einigen Kindern sehr entgegen. Interessant ist nämlich zu beobachten wie Rhino Hero: Super Battle in den ersten Partien aussieht - eindimensional. Da wird stur gerade nach oben gebaut. Kind kenn es ja irgendwie auch nicht anders - Lego und Co. haben uns da ganz schön manipuliert, denn da wird ja gerne nur in rechten Winkeln gebaut.

Umso schöner ist es dann zusehen, wenn die Strukturen mit der Zeit offener werden und auch mal wilde offene Konstrukte entstehen. Schönen Gruß an die moderne Hochhaus-Architektur, die ebenfalls nicht mehr einfach nur quadratische Häuser entwirft.

DAS macht für mich Rhino Hero: Super Battle zu einem ausgezeichneten Kinderspiel. Hinzu kommen noch die kleinen Finessen und Gemeinheiten, wenn der Vordermann besonders wackelig baut und somit schon die Vorlage für den Einsturz in der Folgerunde schafft.

Der Würfel ist auch hier ein Glückselement, aber bei der Wahl der Zwischenböden kann man durchaus Kalkül walten lassen. Lieber etwas kniffliger mit einer Wand um den Nachfolger vor eine große Herausforderung zu stellen oder save mit zwei gleichen Wänden. Leider weiß man ja nie, was die Würfel so bringen, d.h. so ganz sicher kann man auch bei gemeiner Konstruktion nicht sein, dass man tatsächlich auch als Gewinner aus der Runde geht.

Schön ist auch wieder die Spieldauer von ca. 15 Minuten - nicht zu kurz und nicht zu lang, sondern genau richtig, um nochmal ein bis zwei Revanche-Runde dranzuhängen.

Die Regel lässt auch keine Fragen offen, hier wird auch noch das kleinste Bauregel-Detail geklärt. Zugegeben die Packung ist etwas zu groß für meinen Geschmack. Hier hat HABA wieder in die Vollen gegriffen. Die halbe Größe hätte auch gereicht. Aber Augenwischerei ist das definitiv nicht ... der Inhalt rechtfertigt den Preis, der zugegeben auch gar nicht mal so hoch ist.

Aber für Unterwegs ist Rhino Hero auf Grund der Packungsgröße und auch des Spielaufbaues (ein einfacher Wolkenkratzer) immer noch die 1ste Wahl. Übrigens kann man die beiden Spiele auch miteinander kombinieren. Dann gibt es mehr niedrige Wände (für die Optik) und es können dann sogar 5 Kinder und auch Erwachsene mitspielen.

Das ist nämlich auch so ein schöner Punkt: auch mir als Erwachsene macht das Spiel so richtig viel Spaß. Da muss ich nicht lange zu überredet werden. Und dann kann man den Kindern auch mal vorleben und zeigen wie man coole Gebäudekomplexe baut. Sensationell!!

Der Rest des Spielmaterials lässt nicht zu wünschen übrig. Es gibt viele verschiedene Motive auf den Wänden, die zum Nachschauen und Schmunzeln einladen. Die doppelseitigen Bodenplatten lassen den Anspruch steigen, da auf der Rückseite deutlich weniger Startpunkte abgebildet sind. Diese Spielpläne lassen sich beliebig kombinieren und so entsteht auch jedes Mal eine andere Basis für die Gebäude. Die Zwischenböden kommen auch in verschiedenen Designs daher: da gibt es schöne Kachelmuster, Holzböden sowie Teppiche. Die Medaille ist zwar ebenfalls aus Pappe aber schön in Silber und Gold gehalten ... die will man gerne haben. Und die Äffchen... die sind gar nicht so einfach an dem Gebäude zu befestigen. Das soll aber auch so sein, denn die Gefahr bei deren Platzierung das Gebäude zum Zusammensturz zu bringen ist durchaus gewollt.

Rino Hero: Super Battle stand zu Recht auf der Empfehlungsliste zum Kinderspiel des Jahres 2018 und ist für wirklich jeden eine Empfehlung. Ein durch und durch gelungenes Geschicklichkeitsspiel, dass nicht nur Kindern große Freude bereitet! 

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