Crazy Race - Verrücktes Tierrennen durch den Zoo
Als ich kürzlich den Presseprospekt von Ravensburger mit Spieleneuheiten für dieses Frühjahr erhalten habe sind mir direkt zwei Spiele ins Auge gestochen, die ich auf jeden Fall sofort ausprobieren wollte: Crazy Race und Wettlauf nach El Dorado (welches aber erst Ende März erscheint). Alleine schon das Schachtelcover macht Lust Crazy Race auszupacken und loszuspielen. Und als ich dann las, dass es einen variablen Spielplan gibt und Tiere mit unterschiedlichen Eigenschaften, war ich sofort an Bord.

Crazy Race - Würfel voraus

Beim Auspacken von Crazy Race sticht zunächst mal der Spielplan ins Auge: vier löchrige Puzzleteile und ganz viele gebogene bunte Spielbögen. Zusammengesetzt ergeben diese Teile den Spielplan, der jedes Spiel variiert, da alle Spielbögen beidseitig (!) unterschiedlich bedruckt sind. Aufgebaut liegt nun ein lustiger bunter Parcours quer durch den Zoo vor den Spielern, der nun als Rennstrecke für die verrückten Löwenbande herhalten muss. Ziel ist es nach der Zieleinfahrt am weitesten Vorne zu liegen und alle anderen Zootiere müssen mitmachen - ob sie wollen oder nicht. Denn die einzigen, die es halbwegs bequem haben sind die Löwen in ihren „Autos“ ... gezogen werden die von den anderen Tieren. Aber wie genau läuft das Spiel denn jetzt? Wie bereits erwähnt ist die Rennstrecke schön bunt. Genauer gesagt befinden sich darauf Felder in 5 verschiedenCrazy Race Startaufstellungen Farben (beige, grün, türkis, grau und braun). Diesen Farben sind Würfeln zugeordnet, die unterschiedliche Werte zeigen und auch unterschiedlich groß sind. Die Strecke ist in Etappen unterteilt, deren Ende jeweils durch eine Palme markiert ist. Das gleiche gilt für das Ziel des Rennens. Zu Beginn erhält jeder Spieler einen Wagen in seiner Lieblingsfarbe und das passende Spielplättchen (das zeigt den Löwen im Wagen und gibt für jede Würfelfarbe die Augenzahl-Verteilung inkl. statistischem Durchschnitt an). Dann werden den Spielern die ersten Zugtiere (ausnahmslos Esel) zugewiesen, die den Startplatz für das Rennen ausweisen sowie das Wurf-Limit für diese Etappe angeben. Beginnen darf der Spieler, dessen Wagen auf dem vordersten Startplatz. Danach wird Reihe um weitergespielt (und nicht entsprechend der Platzierung wie jetzt vielleicht viele denken!). Der Spieler bestimmt wie viele Felder weit er fahren möchte und nimmt sich die farblich passenden Würfel. Nach dem Wurf wird geschaut, ob der Spieler mit den gewürfelten Augen über oder unter seinem Wurf-Limit liegt.
  • Liegt er darunter oder ist die Zahl gleich, darf er genauso viele Felder vorlaufen wie er Würfel gewählt hat (d.h. es zählt nicht die Anzahl der Augen, sondern die zuvor gewählte Zugweite).
  • Hat man sich verzockt und die Augenzahl ist höher als das Wurf-Limit, dann hat man einen Fehlwurf, darf aber trotzdem noch ein Feld vorziehen.
Tritt man auf ein Feld, auf dem sich bereits ein Spieler befindet, so darf man sich vor ihn stellen (wird relevant für das Etappenende). Sobald ein Fahrzeug das Etappenende erreicht, wird die aktuelle Runde noch zu Ende gespielt. So wird sichergestellt, dass jeder gleich oft dran war. Nun werden die Zugtiere gewechselt. Zu Beginn der Etappe wurden bereits Zugtiere entsprechend der Spieleranzahl offen neben das Etappenende gelegt. Nun muss beginnend beim letzten Spieler ein neues Zugtier gewählt werden um das alte zu ersetzen. Jedes Tier weist dabei ein bis drei Merkmale auf:
  1. das Wurf-Limit (alle)
  2. besondere Fähigkeiten (einige)
  3. Bonus für das Spielende (einige)
Sind alle Zugtiere zugewiesen, geht das Rennen wieder beim Startspieler der aktuellen Etappe weiter. Insgesamt gibt es fünf Etappen und damit vier Zugtierwechsel, da beim Zieleinlauf keine neuen Zugtiere mehr verteilt werden. Erreicht ein Spieler das Ziel, wird das Spiel nach der aktuellen Runde beendet. Dann dürfen noch die Bonusschritte der eigenen Zugtiere berücksichtigt werden. Wer zuletzt ganz vorne steht hat das Spiel gewonnen.

Crazy Race - Risiko lohnt sich ... oder auch nicht

Crazy Race ist ein wirklich tolles und spannendes Würfel-Laufspiel, wie ich es schon lange nicht mehr gesehen habe. Die Grundregeln sind sehr simpel, die Würze kommt durch die Zugtiere und den variablen Spielplan, der jede Etappe neue Herausforderung bereithält. Und genau liegt für mich auch der Reiz: jede Runde will man das Optimum aus der Kombination Zugtier-Streckenverlauf rausholen. Leider bekommt man dafür nicht immer das passende Tier. Da man bereits zu Etappenanfang weiß, welche Tiere und damit auch Fähigkeiten für die kommende Etappe bereitstehen kann man versuchen gezielt auf die Auswahl hinzuarbeiten. Wenn da nicht dieses Glück mit den Würfeln wäre. Fährt man immer auf Nummer sicher gewinnt man Crazy Race nicht. Nur wer bereit ist auch mal Risiko einzugehen kann ohne Probleme das Feld von hinten aufräumen ... oder auch nicht. Würfel sind und bleiben Würfel. Da bringt noch so viel Statistik nichts, wenn der fette braune wieder und wieder eine 6 liefert, obwohl er höchstens eine 4 hätte zeigen dürfen. Aber dafür sind ja genau die Zugtiere da: einige erlauben ein Wurf-Limit von 12 oder 13 und bieten damit Raum für viele Würfel, andere erlauben Würfel-Neuwürfe oder stellen das komplette Regelwerk auf den Kopf. So z.B. die Chamäleons, bei denen man mit jeder Würfelfarbe würfeln darf (d.h. immer 5 Würfel) und die höchste Augenzahl die Zugweite vorgibt. Hier findet man eine 6 auf dem braunen Würfel natürlich sensationell. Oder aber das Känguru, bei dem man jeden Würfel/Schritt einzeln auswürfeln darf und danach entscheidet, ob man noch einen wagen will. Andere Tiere sind zwar nicht ganz so schnell, liefern dafür aber einen fetten Bonus für das Ende. Wie z.B. der Elefant, der zwar nur ein Würfel-Limit von vier hat, dafür aber am Ende nochmal ganze 8 Bonusschritte bringt. Das Spielmaterial ist ohne Ausnahme toll. Die Grafik ist wirklich ansprechend gestaltet, sowohl auf den Spielkärtchen als auch auf dem Spielplan. Die Zugtiere werden tatsächlich vor den Wagen gespannt (= gepuzzelt). Die Tatsache, dass jeder Spieler auf seiner Farbkarte die Verteilung der Würfelaugen sehen kann ist ebenfalls gut gelöst. Hinzu kommt noch die Würfelgröße, die ein schöne optische Umsetzung der möglichen Augenzahl. Der beige Würfel, der max. 2 Punkte liefert ist ganz klein, der braune mindestens doppelt so dick. Zudem bin ich ein Fan von Spielplänen, die man zusammenpuzzelt. Dies verhindert nämlich auf Dauer das Ausleiern der Kanten bei regelmäßigem Gebrauch - und den sehe ich bei Crazy Race auf jeden Fall. Lediglich die Spielregel mutet etwas seltsam an. Grundsätzlich steht alles Wichtige drin und man versteht die Regeln auch auf Anhieb. Aber unwichtige Textpassagen, die die Stimmung des Spiels hervorheben wollen, sind fett markiert und wichtige Spielregeln gehen zum Teil fast unter. Wie z.B. die Regel, dass man sich auf einem bereits besetzten Feld stets vorne anstellt. Dies wird hier als Kleinigkeit bezeichnet und ist auch optisch doppelt so klein gehalten wie die restliche Schrift. Auch die mitgelieferte 2-Personen Variante weiß voll zu überzeugen. Zum ersten ist das Spiel in wirklich kurzer Zeit durchgezockt (max. 20 Minuten) und zum zweiten werden die Zugtiere erst zu Etappenende bekannt gemacht. Dann gibt es 4 Tiere zur Auswahl und der zweite darf für beide Spieler (!) die Zugtiere auswählen. Hier ist es durchaus sinnvoll die bevorstehende Etappe genau zu analysieren, aber auch die Bonuspunkte fürs Ende nicht zu vernachlässigen. Grundsätzlich kann man noch erwähnen, dass die Spieldauer sich mit jedem weiteren Mitspieler um ca. 10 Minuten verlängert. Macht aber nix - denn durch die Etappenunterbrechungen und auch den sonstigen hohen Spannungslevel ist das Spiel stets interessant für alle und so gehen auch die ca. 45 Minuten in Maximalbesetzung schnell rum und alle wollen nochmal – ohne Revanche geht bei Crazy Race nämlich nichts. Crazy Race hat mich durch und durch überzeugt und ist schon jetzt ein wirklich tolles Highlight für das noch junge Spielejahr 2017. Vielen Dank an die Ravensburger Pressestelle für die Bereitstellung eines Crazy Race Rezensionsexemplars!

Spieleinfo Alter: 8+ Spieleranzahl: 2 - 5 Spieldauer: 20 - 45 Min Verlag: Ravensburger Erscheinungsjahr: 2017

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